Charlotte Klobassa, geboren 1987, lebt und arbeitet in Wien und Berlin. Sie schloss ihr Studium an der Universität für angewandte Kunst bei Judith Eisler mit Auszeichnung ab.
Die Künstlerin beschäftigt sich mit der durchlässigen Polyphonie der Erinnerung durch den Prozess der Malerei. Ihren abstrakten Gemälden geht eine Untersuchung unbewusster Zeichen und Gesten in ihrer räumlichen und sozialen Umgebung voraus, die sie in einem Prozess der Aneignung in diese einbezieht. Kritzeleien von Unbekannten in Schreibwarengeschäften, Details von Situationen oder die Eigenschaften einer Person werden aus ihrem ursprünglichen Umfeld herausgelöst und in ihre subtilen Ölgemälde eingeschrieben. Mit ihren sanften Pinselstrichen rekonstruiert Charlotte Klobassa präzise Relikte dieser Begegnungen und verwischt dabei nicht nur die Grenzen zwischen dem, was von anderen geliehen ist, sondern stellt auch die Konstruktivität der Künstlerpersona als solche in den Vordergrund. Klobassa nimmt verschiedene Positionen ein, indem sie fremde und eigene Gesten nachahmt und versucht, imaginierte Möglichkeiten darzustellen. Das starke Vergrößern und die theatralische Inszenierung von Formen, die ursprünglich unbewusst und nebenbei entstanden, sind spielerischer Ausdruck einer Idee von Pathos, Gestik und Authentizität.